Bericht von Jan Peprny

Fotos von Katrin Peprny

Zum letzten Kampf der Gruppe A der Regionalliga Mitteldeutschland reiste der RVE zum Tabellendritten nach Werdau. Hier sollten die letzten beiden Punkte zum Einzug in die Finalrunde geholt werden. Doch wer glaubte, diese Begegnung würde zum Selbstläufer, der sah sich getäuscht. Werdau wollte nicht Opfer, sondern Gegner sein. Entsprechend hart umkämpft war jede einzelne Begegnung.

Bis 57 kg musste Libor Milichovsky alle Register ziehen, um gegen Abu Gedaev zu bestehen. Er ließ sich in seiner Kampfesführung nicht beirren und holte einen 0:9-Punktsieg. Libors Landsmann Andreas Hadwiger bis 130 kg besiegte Anton Wappler mit einem Beinsteller schon in der ersten Runde auf Schultern. 

Im nächsten Kampf bis 61 kg Freistil kämpfte Jan Nagel gegen Marc Lenser. Gegen den 28 Jahre jüngeren Werdauer war unser Banjo stets Chef auf der Matte. Ständig im Vorwärtsgang sammelte unser Routinier mit Runterreißern am Kopf und einem klug geführten Bodenkampf Punkt für Punkt und war noch vor Ablauf der regulären Kampfzeit technischer Überlegenheitssieger mit 3:18 Punkten.

Bis 98 kg erledigte Alexander Tyschkowski seine Aufgabe souverän. Mit zwei Runterreißern, für die er jeweils 2 Punkte, und drei Würfen, für die er jeweils 4 Punkte erhielt, gewann Tyschi nach 1:33 min mit 0:16 technisch überlegen gegen Marvin Söll.

Im letzten Kampf vor der Pause kämpfte Falk Schüßler gegen Andy Klein. Die letzten Kämpfe waren für Falk eher unbefriedigend. Falk hat mitgerungen und es jedem Gegner schwer gemacht. Mit eigenen Aktionen war er dagegen weniger erfolgreich. Anders in diesem Kampf. Falk hat versucht, selbst durch Techniken zu punkten. Dies gelang ihm mehrfach mit Kopfhüftschwüngen gegen einen Gegner, der nur aufs Kontern aus war. Mit ein bisschen mehr Cleverness gewinnt er das Match, so aber verliert er nach Punkten. 

Nach fünf Kämpfen war Halbzeit und der RVE führte mit 3:15 Punkten. Nach der Pause musste unser Kapitän Jens Blachut bis 86 kg Freistil gegen Mario Brieger ran. Nach einer kurzen Schrecksekunde, in der unser Blache auf eine Kopfschleuder hinterherkam und 2 Punkte abgab, übernahm er die Regie auf der Matte. Beim zweiten Versuch derselben Technik fängt Blachi seinen Gegner ab und punktete selbst. Danach ließ Jens nichts mehr anbrennen und hebelte den Werdauer bei einer Führung von 2:8 auf Schultern.

Bis 66 kg Freistil kämpfte Mathias Nürnberger gegen Deward Stier. Mathias wollte zu schnell zu viel und ging überhastet in seine Aktionen. Dadurch wurde Matze ständig ausgekontert und gab so Wertungen ab und verlor nach Punkten.

Jan Landgraf bis 86 kg klassisch kämpfte im Drittletzten Kampf gegen Lars Probst. Jan ging hochmotiviert in den Kampf und wurde belohnt. Mit einer Armschleuder, mit der keiner gerechnet hatte, ging Landi in der ersten Minute 0:4 in Führung. Diese war jedoch trügerisch, denn der Werdauer kämpfte verbissen. Landi wurde immer passiver und erhielt die erste Verwarnung. Nach der zweiten Verwarnung für unseren Jan erhielt Probst den ersten Verwarnungspunkt und es stand 1:4. Danach waren es zwei Runterreißer und die nächste Verwarnung, die unseren Kämpfer in Rückstand brachten. In einer letzten Aktion wollte Landi mit einer Schleuder den Kampf noch drehen. Doch er wurde abgefangen und gab so noch zwei weitere Zähler ab, wodurch er den Kampf mit 8:5 verlor.

Somit stand es vor den letzten beiden Begegnungen in der Gewichtsklasse bis 75 kg 8:19. Der Sieg war uns nicht mehr zu nehmen.

Doch auch in den letzten beiden Kämpfen des Abends wurde verbissen um jeden Punkt gefightet. Im ersten Kampf dieser Kategorie kämpfte Adrian Nötzold gegen unseren Frederik Esser. Nach der Schulterniederlage im Hinkampf im Freistil gegen uns, wollte das Werdauer Kraftpaket nun klassisch gewinnen. Das wollte unser Fredi natürlich auch und so wurde dieser Kampf zum punktereichsten des Abends. Der Kampf ging hin und her. Die Würfe und Schleudern von Nötzold beantwortete Fredi mit Kopfhüftschwüngen und Durchschlüpfern. Nach einer Unachtsamkeit am Boden geriet Fredi sogar in die Brücke und stand kurz vor der Schulterniederlage. Doch mit Wille und nicht nachvollziehbaren Bewegungen kämpfte sich Fredi wieder aus. Dann war Zeit in diesem packenden Kampf und Fredi verlor 16:12.

Im letzten Kampf des Abends musste unser Jüngster, Toni Peprny, wie schon im Hinkampf für den verletzten Marcus Nürnberger einspringen. Tonis Gegner war der bundesligaerfahrene Werdauer Markus Kuballa. Der Kampf begann mit einem doppelten Beinangriff von Kuballa. Toni war ein wenig überrascht, gab aber nur eine eins ab. Danach war er im Kampf und Kuballa kam nicht mehr zum Zuge. Nach einer Zweierwertung legte Toni noch eine Viererwertung nach. Ein Runterreißer am Arm brachte die nächsten Punkte und Kuballa war Untermann. Aus dieser Lage gab es für ihn kein Entrinnen. Mit einem Halbnelson brachte Toni den Werdauer erst in die Brücke und dann auf Ast. Schultersieg nach 3:12 min. Endstand 10:23 für den RVE Lugau.

Mit diesem Sieg über Werdau geht der RVE mit 8:0 Punkten in die Finalrunde. Die Punkte setzen sich aus den Heim- und Auswärtssiegen gegen Plauen/Pausa II und Werdau II zusammen. Das Unentschieden gegen Thalheim entfällt, weil nur die Kämpfe des ersten, zweiten und dritten Platzes untereinander gezählt werden. Somit sind wir zunächst Erster unter den Finalisten, da unsere Finalgegner alle mindestens einen Kampf verloren haben. Die Finalrunde beginnt für uns mit dem Kampf gegen den Tabellenführer der Staffel B, den AC Germania Artern, am 15.11.2014. Beginn ist wie immer 19:30 Uhr in der Sporthalle auf der Sallauminer Straße in Lugau.